Yero Adugna Eticha
Black in Berlin

Alles begann vor 15 Jahren mit einer Idee: Yero Adugna Eticha wollte Schwarze Menschen in Deutschland sichtbar machen. Als im Rahmen der „Black Lives Matter“-Proteste 2020 in Berlin um die 15.000 Menschen auf die Straße gingen, nahm das Projekt Gestalt an. Er sah plötzlich die Größe der Schwarzen Community und verteilte auf den Straßen Berlins mehrere tausend Postkarten an von ihm als Schwarz gelesene Menschen. Die Botschaft: eine Einladung ins Studio.
„Zunächst fotografierte ich Bekannte und Freund:innen. Doch ich verstand damals noch nicht so recht, warum. Der eigentliche Grundgedanke kristallisierte sich erst später heraus“.
Mehr als 590 folgten seinem Aufruf, setzten sich mit ihm an einen Tisch, suchten in langen Gesprächen den Austausch und stellten sich schließlich seiner Kamera. Daraus entstanden mehr als 500 Schwarz-Weiß-Aufnahmen entstanden – rund 40 sind nun in der Ausstellung Black in Berlin zu sehen.
Das Projekt stellt stereotype Zuschreibungen infrage. Die Portraits sind Einladungen zur Nähe, Zeugnisse diasporischer Identität, Manifeste gegen rassistische Homogenisierung durch die Mehrheitsgesellschaft. Die meisten der Gezeigten wuchsen in Deutschland. „Viele waren in der Schule, an der Uni oder am Arbeitsplatz die einzigen Schwarzen“, erzählt Adugna Eticha. Es spiegeln sich ihre Erfahrungen und zeigen das Schwarz-Sein in Deutschland jenseits des Kampfes – in seiner ganzen Vielfalt.
„Diese Bilder feiern Black Joy und Resilienz, sie bergen Schmerz und Stolz. In den schwebenden Grautönen spiegelt sich die komplexe Wahrheit: Wir sind nie nur das eine.“
CREDITS
Die Ausstellung wurde von Marie-Luise Mayer, Exhibitions Manager bei Fotografiska Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Künstler kuratiert, in Partnerschaft mit IFA Berlin, und in freundlicher Kooperation mit unserem Fotografie Druck Partner WhiteWall produziert.
