Helga Paris
für uns

Mit ehrlichen, ungeschönten und intimen Fotografien hielt Helga Paris die Geschichten der Menschen fest, die innerhalb des kollektiven Systems der DDR lebten.
Paris fotografierte Häuser und Straßenszenen, aber auch Fabrikarbeiter*innen, Müllmänner, Kinder und ganz gewöhnliche Bürger*innen. Vielen blieben diese Menschen unsichtbar, doch durch ihren Blick erhielten sie besondere Würde und wurden zudem kunstwürdig. Sie porträtierte ihre Motive mit tiefem Respekt, Integrität und Empathie. Indem sie den Fokus auf individuelle Geschichten legt, lädt sie uns dazu ein, eine intimere Verbindung zu ihnen aufzubauen.
„Diese Ausstellung ist kein bloßer Rückblick. Sie ist ein Akt der Erinnerung, der Solidarität und der Dankbarkeit gegenüber einer Künstlerin, die mit jedem Bild sagte: Ich sehe dich.“
Ausgestellt werden zentrale Serien aus fünf Jahrzehnten: Treff-Modelle, eine eindringliche Porträtreihe von Frauen in einer Ostberliner Modefabrik; Berliner Jugendliche, eine sensible Studie ostdeutscher Teenager in den 1980er-Jahren; und Hellersdorf, entstanden nach der Wende in einem Plattenbauviertel im Umbruch. Dazu kommen ihre Künstlerporträts und städtische Topografien wie Mein Alex und Berliner Kneipen.
Manchmal richtet Helga Paris die Kamera auf sich selbst. In Erinnerungen an Z. blickt sie zurück auf ihre Kindheit in Zossen. Ihre Selbstporträts bleiben distanziert, sind eher Dokumentation als Selbstinszenierung. Ergänzt wird die Schau durch Serien wie Masks, New York und die posthum kuratierte Auswahl Affections.
Der Titel für uns stammt aus einem Text von Bert Papenfuß und verweist auf Gemeinschaft als Überlebensform. Damit trifft er den Kern von Paris’ Arbeiten: Mit ihrem offenen Blick und einer ruhigen, einfühlsamen Sprache war sie stets auf Augenhöhe mit den Menschen, die sie fotografierte.
„Die Fotos von Helga Paris sind heute vielleicht relevanter denn je: Sie folgen niemals dem Zeitgeist, sondern immer Paris’ tiefem Interesse am Menschen. In Zeiten neuer Spaltungen erinnert ihr Werk an all das, was uns verbindet.“
Ihre Fotografie erinnert uns sanft daran, dass Geschichte nicht nur von Politiker*innen und jenen in Machtpositionen geschrieben wird. Sie entsteht im Alltag – auf den Straßen, in Fabriken und in Bars. Sie wird von Menschen geschrieben, von Einzelnen, die ihre eigenen Kämpfe, Hoffnungen und Ängste mit sich tragen.
CREDITS
Die Ausstellung wurde kuratiert von Marina Paulenka, Director of Exhibitions bei Fotografiska Berlin, und Udo Kittelmann und in Partnerschaft mit Jenny Paris, Leiterin des Nachlasses von Helga Paris, realisiert. © Nachlass / Estate Helga Paris.
Bis 31 Aug 2025
TOILETPAPER
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No moderation. And not a single well-considered decision. Step into ToiletFotoPaperGrafiska, the hyper-visual universe of TOILETPAPER that offers a joyful, satirical journey through the unexpected.
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Bis 12 Oct 2025
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Who are we when everything is shifting? What instincts do we bury to belong? With HYSTERIA, artist duo Cooper & Gorfer invite us into an emotional landscape where chaos and clarity, tenderness and rage, myth and memory coexist. HYSTERIA is both an exhibition and an invocation – an exploration of identity, transformation, and the power of collective female experience.
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Bis 17 Aug 2025
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In EX YOU, Bosnian artist Šejla Kamerić (born in former Yugoslavia) explores themes of identity, memory, and resilience. What does it mean to be “exed” from history, from belonging, from one’s own body?
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Bis 15 Sep 2025
Samet Durgun
Come Get Your Honey
In Come Get Your Honey, photographer Samet Durgun explores queer life in Berlin through tender, intimate images of LGBTQIA+ refugees and asylum seekers that, based on trust, listening and shared experience, developed into a personal project.
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